Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen
Selbstverteidigung beginnt im Kopf. Sie ist auch eine zentrale Lebenseinstellung im normalen Alltag. Verantwortung für sich und das eigene Leben zu übernehmen, vor allem für die eigene Sicherheit zu sorgen, sollte ein zentrales Anliegen jeder Frau sein.
Ein Beispiel:
Sonntagnachmittag im leeren Café: Eine junge Frau sitzt allein an einem Tisch, nippt zufrieden am Capuccino und verschlingt ihren Krimi. Herein kommt ein Mann, steuert auf den Tisch zu: „Ist hier frei?“
Ein Rollenspiel im WingTsun-Training für Frauen. Was auf den ersten Blick banal aussieht, ist für viele Frauen in der Realität ein kleiner Alptraum: endlich mal allein, und prompt wieder angequatscht. Beim WingTsun-Selbstverteidigungstraining lernen Frauen, ohne Wenn und Aber „Nein!“ zu sagen. Denn allzu oft spielt die so genannte gute Erziehung vielen Frauen ein Schnippchen.
Da rührt sich ganz schnell das schlechte Gewissen, wenn eine Frau „egoistisch“ entscheidet und ihre Grenzen setzt. Und es geht noch weiter: „Mädchen schlagen nicht“ und „Frauen wehren sich nicht“. Was harmlos im Café beginnt, endet in der Wehrlosigkeit in (lebens-) bedrohlichen Situationen. Sozialisation, „typisch“ weibliche Erziehung, Frauen und Gewalt – über diese Fragen wird im WingTsun-Unterricht für Frauen gesprochen. Mit dem Ziel, ein Bewusstsein für die eigene Position, für das oft unreflektierte Rollenverhalten zu bekommen.
Theorie allein genügt da nicht. In Rollenspielen und vielen anderen nachempfundenen Alltagssituationen werden die Wahrnehmung und die Sensibilität für mehr oder weniger gefährliche Situationen geschult. Hier erleben viele Frauen überraschungen, hätten nie gedacht, dass gerade sie eine typische „Opferhaltung“ einnehmen.